Claudio Monteverdi
(1567-1643)

Als der Herzog Vincenzo I. Gonzaga im Jahr 1590 den Cremoneser Claudio Monteverdi als Violisten nach Mantua berief, eröffnete sich dem 23jährigen Musiker eine neue Welt. Aufgewachsen und ausgebildet in seiner beschaulichen Geburtsstadt, fand er sich nun an einem glanzvollen Hof, an dem die geistige, wissenschaftliche und künstlerische Tête seiner Zeit versammelt war.

Hier schlug die Geburtsstunde der Oper, und eines der ersten Werke dieser Gattung war Monteverdis Arianna. Das Textbuch ist vollständig überliefert, von der Musik aber ist nur das ergreifende Lamento d’ Arianna überliefert, das Monteverdi selbst 1610 für sein sechstes Madrigalbuch als fünfstimmigen Satz bearbeitete. ostinato nimmt sich die Freiheit, diese berühmte weltliche Komposition mit einem geistlichen Text zu versehen, um sie dem gottesdienstlichen Gebrauch zu erschließen. Sie finden die Motette O Herr, erbarm dich unser für SATB in der Reihe canto ergo sum (os 88.004). Ebenfalls in unserer Chorreihe präsentieren wir, sozusagen als praktische Einzelausgabe, Monteverdis Sicut erat in principio aus dem Magnificat der Marienvesper von 1610 für 7 Stimmen und B.c. (os 88.005) in liturgisch sinnvoller Kombination mit dem Gloria-Satz Allein Gott in der Höh sei Ehr (SATB) des mitteldeutschen Meisters Leonhart Schröter (1532-1601).