Franz Abt
(1819-1885)

Franz Abt wurde im sächsischen Eilenburg geboren, studierte in Leipzig Theologie und Musik und wurde 1841 als Hofkapellmeister nach Bernburg berufen. Noch im selben Jahr ging Abt als Chordirektor nach Zürich, das er 1852 verließ, um – wie Richard Wagner bezeugt – in Braunschweig glänzende Karriere zu machen. Hier wirkte er als Hofkapellmeister dreißig Jahre lang und widmete sich daneben, wie auch schon in Zürich, der Chorarbeit.

Durch und durch romantisch ist Abts Musik; eingängige, weiche Melodik und harmonischer Farbenreichtum dominieren. Daraus erklärt sich der leise Vorwurf eines gewissen Gartenlaubenstils, der für manches weltliche Vokalwerk zutreffen mag. Für die geistlichen Chorsätze gilt dies nicht. Hier zeigt sich Abt als Komponist, der melodische Ausdruckskraft mit formaler Klarheit und differenzierter Satzstruktur zu verbinden weiß.